FinnlandFinnland

HPIM13472. Pmmp, Ankkarock

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Finnland ( ˈsuɔmi, ˈfɪnland), amtlich Republik Finnland (finnisch Suomen tasavalta, schwedisch Republiken Finland) ist eine parlamentarische Republik in Nordeuropa und seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. Finnland grenzt an Schweden, Norwegen, Russland und die Ostsee.

Mit etwa 5,5 Millionen Einwohnern auf einer Fläche fast so groß wie Deutschland gehört Finnland zu den am dünnsten besiedelten Ländern Europas. Der Großteil der Bevölkerung lebt im Süden des Landes mit der Hauptstadt Helsinki sowie den Großstädten Espoo, Tampere, Vantaa und Turku. Die beiden Amtssprachen sind Finnisch und Schwedisch, wobei 88,7 % der Bevölkerung finnisch- und 5,3 % schwedischsprachig sind. Die schwedischsprachige Inselgruppe Åland hat einen weitreichenden Autonomiestatus.

Seit dem Ende der letzten Kaltzeit ist in Finnland eine menschliche Besiedlung nachweisbar. Ab der Völkerwanderungszeit kam Finnland über den sich ausweitenden Ostseehandel stärker in Kontakt mit dem übrigen Europa; im Hochmittelalter wurde es christianisiert. Über Jahrhunderte hinweg war Finnland integraler Teil Schwedens, bevor es im 18. Jahrhundert zunehmend in den Einflussbereich des expandierenden Russischen Kaiserreiches geriet und ihm 1809 als Großfürstentum Finnland eingegliedert wurde. Mit der Einführung des Frauenwahlrechts 1906 war Finnland das erste Land in Europa, in dem das aktive Frauenwahlrecht auf nationaler Ebene eingeführt wurde, und weltweit war es nach Neuseeland und Australien der dritte Staat. Beim passiven Wahlrecht ist Finnlands Spitzenstellung noch deutlicher: Erstmals weltweit wurden Frauen in ein Parlament gewählt.

Erst der Sturz des russischen Kaisers und die anschließende Oktoberrevolution 1917 ermöglichten Finnland die Loslösung von Russland. Am 6. Dezember 1917 wurde vom finnischen Parlament die Unabhängigkeit erklärt.

Geographie

Finnland ist mit einer Fläche von 338.455 km², davon 303.921 km² Land und 34.534 km² Binnengewässer, etwas kleiner als Deutschland (357.578 km²). Hinzu kommen 52.454 km² Meeresfläche. Auf einer geographischen Breite zwischen 60° und 70° liegend, zählt es zu den nördlichsten Ländern der Erde. Ein Drittel Finnlands liegt nördlich des Polarkreises. Die Nord-Süd-Ausdehnung des finnischen Festlandes beträgt von Nuorgam bis Hanko 1157 km, die längste Ost-West-Distanz von Ilomantsi nach Närpes 542 km. Bei der Gliederung des Landesgebiets wird bereits etwa ab der Höhe des Oulujärvi (deutsch auch Oulusee, nordwestlich der Stadt Kajaani) von Nordfinnland gesprochen. So kann Oulu, genau in der Mitte des Landes gelegen, als nordfinnische Stadt bezeichnet werden, die Landschaft um Jyväskylä heißt trotz ihrer südlichen Lage Mittelfinnland.

Die längste Staatsgrenze ist mit nach amtlichen Angaben 1340 km die zu Russland im Osten. Im Norden grenzt Finnland über 736 km an Norwegen, die 614 km lange Grenze zu Schweden im Nordwesten bilden die Flüsse Könkämäeno, Muonionjoki und Tornionjoki. Weitere 1250 km sind Seegrenzen.

Im Westen und Süden grenzt Finnland an Nebenmeere der Ostsee, im Westen an den Bottnischen Meerbusen, im Süden an den Finnischen Meerbusen. Fast alle finnischen Flüsse und Seen gehören zum Einzugsbereich der Ostsee, nur der jenseits des Maanselkä gelegene äußerste Nordosten des Landes entwässert zum Nordpolarmeer. Durch die geringe Verdunstung und den steten Süßwasserzufluss sind die Meeresgewässer Finnlands wesentlich weniger salzig als die Weltmeere: Mit einer Salinität von weniger als 0,3 % ist etwa die Bottenwiek, der nördliche Teil des Bottnischen Meerbusens, so brackig, dass sich auch Süßwasserfische in ihr finden.

Das hervorstechendste Merkmal der Landschaft Finnlands ist ihr Seenreichtum, der dem Land auch den Beinamen Land der tausend Seen eingebracht hat. Nach offizieller Zählung gilt ein Binnengewässer mit einer Fläche von mindestens 5 Ar als See, so dass das finnische Umweltministerium die Zahl der finnischen Seen auf 187.888 beziffert; rund 56.000 Seen haben eine Größe von mindestens einem Hektar. Die Gesamtlänge der Ufer der finnischen Seen beträgt mindestens 186.700 km, die Anzahl der Binneninseln beläuft sich auf 98.050.

Geologie

Der Felssockel Finnlands besteht überwiegend aus den präkambrischen Gesteinen des Baltischen Schildes (Gneise, Granite und Schiefer). Gebirgsbildungen liegen in Finnland rund eine Milliarde Jahre zurück, sodass sich das Relief heute recht flach darstellt. Nur vereinzelt haben besonders harte Quarzite der Erosion so weit standhalten können, dass sie sich als Berge von der Umgebung abheben.

Die heutige Landschaft ist entscheidend durch die Gletscher im Eiszeitalter geprägt worden. Gletscher bedeckten bis vor rund 10.000 Jahren das gesamte heutige Finnland, trugen Gesteine ab und schufen bei ihrem Rückzug weitläufige Moränenlandschaften, die wiederum durch Schmelzwasser umgeformt wurden. Typische glazial geprägte Landschaftsformen sind Rundhöcker als Abtragungsform, Drumlins und Oser als Aufschüttungsformen. In Moränenrücken wie dem Suomenselkä im Westen und dem Salpausselkä im Süden erreichen die glazialen Sedimente eine Mächtigkeit von teils über 100 Metern. Das Schmelzwasser bildete mit dem Ende der Eiszeit den Ancylussee, den Vorläufer der heutigen Ostsee, und bedeckte weite Teile des Landes. Dieses Gewässer brach vor 7000 Jahren zur Nordsee durch. Durch den Rückgang des Wasserspiegels und die gleichzeitige isostatische Landhebung erhoben sich in den folgenden Jahrtausenden immer weitere Landmassen aus den Fluten. Im Binnenland sammelte sich Schmelzwasser in Gletschermulden und älteren Verwerfungen, wodurch die finnischen Seen entstanden. Die anhaltende Landhebung ist noch heute ein landschaftsformender Prozess. So steigt die Meeresküste Österbottens um bis zu 8 Millimeter pro Jahr aus der Ostsee hervor. Dort kommt es aus diesem Grund auch fast jedes Frühjahr zu Überschwemmungen, weil die Flüsse zur Küste hin kaum noch Gefälle haben und sich Schmelzwasser im Binnenland staut. Auch mussten im Laufe der letzten Jahrhunderte Städte wie Pori und Vaasa teils mehrfach um einige Kilometer nach Westen verlegt werden, da ihre Häfen verlandeten.

Das am weitesten verbreitete Sediment an der Oberfläche ist der Till, auch dies ein Erbe der Eiszeit. Da es in Finnland nur an wenigen Stellen Kalkstein oder Marmor gibt, sind die glazialen Ablagerungen oft kalkfrei. Die daraus entstandenen Böden neigen daher zur Versauerung. In den tieferliegenden Regionen, die in der Ancylusseephase und den späteren Ostseevorläufern unter Wasser lagen, sind die glazialen Sedimente oft von Seeablagerungen überdeckt worden. Diese sind hingegen meistens karbonathaltig. Dank dieser fruchtbaren Lehmböden, aber auch wegen des vergleichsweise milden Klimas konzentriert sich der Getreideanbau auf die Küstenregionen West- und Südfinnlands. Im Binnenland sind die Böden durch Bodenversauerung und Vertorfung wenig für den Ackerbau geeignet und machen einen verstärkten Einsatz von Düngekalk erforderlich, der in mehreren Kalksteinbrüchen wie in Pargas, Lohja und Lappeenranta gefördert wird.

Während die finnischen Eisenerzlagerstätten fast erschöpft sind, finden sich noch bedeutende Vorkommen an Kupfer, Nickel, Zink und Chrom. In den 1860er Jahren folgte auf den Fund von Gold im Flusssand des Kemijoki ein regelrechter Goldrausch in Lappland. Bis heute wird an den Flüssen Lapplands teils durch Handwäsche, teils industriell Gold gewaschen, eine große Untertagemine befindet sich in Pahtavaara bei Sodankylä. Weitere, größtenteils noch unerschlossene Goldvorkommen sind über das gesamte Land verteilt, zuletzt wurde 1996 bei Kittilä eine auf Vorräte von 50 Tonnen Gold geschätzte Lagerstätte entdeckt. Außerdem ist Finnland der größte europäische Exporteur von Talk. Dieses vor allem in der Papierindustrie benötigte Mineral wird derzeit in Sotkamo und Polvijärvi in großem Umfang abgebaut. Weitere in Finnland gewonnene Industrieminerale sind Wollastonit, Dolomit, Apatit, Quarz und Feldspat.

Naturräume

Finnland lässt sich in fünf landschaftliche Großräume einteilen: die Küstenebenen Südfinnlands, die Küstenebenen Österbottens, die Finnische Seenplatte im Landesinneren, das Finnische Hügelland im Osten und Lappland im Norden.

Die südfinnische Küstenebene erstreckt sich von Satakunta über Uusimaa bis zur russischen Grenze. Sie ist vergleichsweise arm an Seen und landwirtschaftlich geprägt. An der Westküste schließt sich der Großraum Österbottens an. Das flache Gebiet wird von zahlreichen Flüssen durchschnitten und wird ebenfalls intensiv landwirtschaftlich genutzt. Die Küste Finnlands ist eine reich gegliederte Schärenküste mit einer Gesamtlänge von fast 40.000 km und über 73.000 Inseln mit einer Größe von mindestens 500 m². Gemessen an ihrer Anzahl stellen die Inseln des Schärenmeers vor Turku den größten Archipel der Welt dar. Die Inseln der autonomen Inselgruppe Åland liegen zwischen 15 und 100 km vom finnischen Festland entfernt.

Die Moränenrücken Salpausselkä im Süden und Suomenselkä im Westen sind die beiden Hauptwasserscheiden des Landes und trennen die Küstengebiete von der Finnischen Seenplatte (Järvi-Suomi) im Landesinneren. Das moor- und waldreiche Gebiet ist mit seinen ca. 42.200 Seen die größte Seenplatte Europas. Binnengewässer bedecken hier rund 18 % der Gesamtfläche. Hier haben auch die wichtigsten Ströme der südlichen Landeshälfte, der Kokemäenjoki, der Kymijoki und der Vuoksi, ihren Ursprung. Der größte See des Landes ist mit einer Fläche von rund 4400 km² der stark zergliederte Saimaa-See im Südosten.

Das Finnische Hügelland (Vaara-Suomi) erstreckt sich im Osten des Landes von Nordkarelien über Kainuu bis in die südlichen Teile Lapplands. Charakteristisch sind die zahlreichen Anhöhen, von denen sich aber nur einzelne wie der Koli (347 m) in Nordkarelien als Berge von der Umgebung abheben. Im Norden geht das Hügelland in den Großraum Lapplands über.

In Lappland dominieren weitläufige Wald- und Moorlandschaften, aus…

Text entnommen ausWikipedia - Finnland unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

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