IrlandIrland

Irland (ˈɪʁlant, amtlicher deutscher Name; [ˈeːrʲə] anhören, ) ist ein Inselstaat in Westeuropa. Er umfasst etwa fünf Sechstel der gleichnamigen Insel sowie eine Vielzahl kleinerer Inseln, welche ihr – überwiegend im Westen des Landes – vorgelagert sind. Die Republik Irland grenzt im Norden an Nordirland und damit an das Vereinigte Königreich. Im Osten liegt die Irische See, im Westen und Süden ist das Land vom Atlantik umgeben. Hauptstadt und größte Stadt Irlands ist Dublin, gelegen im östlichen Teil des Landes. In der Metropolregion Dublin lebt etwa ein Drittel der 4,9 Millionen Einwohner. Irland ist seit 1973 Mitglied der Europäischen Union. Der größere Teil der Bevölkerung bekennt sich zum römisch-katholischen Glauben.

Das lange Zeit verarmte und daher von Auswanderung betroffene Irland hat sich inzwischen zu einer hochmodernen, in manchen Gegenden multikulturellen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft gewandelt. Es hat jährlich 10 Millionen ausländische Touristen. Irland war 2018 nach dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (kaufkraftbereinigt) das zweitreichste Land Europas, in der Welt das fünftreichste.

Geographie

Physische Geographie

Im Landesinneren der Insel finden sich überwiegend Ebenen, die außen von hügeligem Gebiet eingeschlossen sind.

Der Fluss Shannon, der von Norden nach Süden verläuft, ist mit etwa 370 km der längste der Insel. In den Ebenen liegen zahlreiche Seen, welche die Landschaft maßgeblich prägen. Lough Corrib ist der größte See Irlands und nach Lough Neagh, der zu Nordirland gehört, der zweitgrößte der irischen Insel.

Der höchste Berg ist mit 1039 m der Carrauntoohil (andere Namen Carrantuohill, Carrantual, Carntuohil). Er liegt im Südwesten der Insel in den Macgillicuddy’s Reeks.

Über das Land verteilt gibt es eine Reihe von Nationalparks.

Städte

2016 lebten 63,5 % der Bevölkerung in Städten oder städtischen Räumen.

Rang Name County oder City Einwohner Rang Name County oder City Einwohner

Dublin


Cork
1DublinDublin City553.16511TraleeKerry20.869
Galway


Limerick
2CorkCork City125.62212EnnisClare20.475
3GalwayGalway City79.50413WexfordWexford20.167
4LimerickLimerick58.31914SligoSligo17.355
5WaterfordWaterford48.36915LetterkennyDonegal16.017
6DundalkLouth32.28816AthloneWestmeath und Roscommon15.686
7DroghedaLouth29.47117LeixlipKildare15.400
8NavanMeath28.39918CarlowCarlow14.473
9BrayWicklow27.76019ClonmelTipperary (Süd)14.257
10NaasKildare21.49320KillarneyKerry14.017

Bevölkerung

Demografie

JahrBevölkerungJahrBevölkerung
18416.528.79919462.955.107
18515.111.55719512.960.593
18614.402.11119612.818.341
18714.053.18719712.978.248
18813.870.02019813.443.405
18913.468.69419913.525.719
19013.221.82320023.917.203
19113.139.68820114.588.252
19262.971.99220164.761.865
19362.968.42020194.941.000

Die Einwohnerzahl Irlands ging Mitte des 19. Jahrhunderts drastisch zurück. Missernten, Hungersnöte und Repressalien durch die britische Herrschaft ließen die Einwohnerzahl von rund 6,5 Millionen (einschließlich der Bevölkerung der nördlichen auch zum Vereinigten Königreich gehörenden Landesteile) im Jahr 1841 schrumpfen.

Zur Unabhängigkeit der Republik im Jahr 1921 betrug die Bevölkerung ausschließlich des dichter bevölkerten Nordirlands ca. drei Millionen.

Viele Iren wanderten aus, vor allem in das Vereinigte Königreich und in die USA. Die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich ab Beginn der 1920er Jahre führte zwar zu allmählichen Verbesserungen der Lebensumstände, die Bevölkerung schrumpfte aber weiterhin, wenn auch nicht mehr ganz so stark.

Die Anzahl der Menschen irischer Abstammung im Ausland wird auf über 40 Millionen geschätzt, fast zehnmal so hoch wie Irlands heutige Einwohnerzahl.

Der Tiefpunkt war mit rund 2,82 Millionen Einwohnern in den 1960er Jahren erreicht. Seither hat sich die Bevölkerungszahl wieder nach oben entwickelt und mit rund 4,5 Millionen Einwohnern (über sechs Millionen einschließlich Nordirlands) wieder den Stand von Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht. Die Zunahme erfolgt zwar in erster Linie durch Zuwanderung, jedoch auch durch Geburtenüberschuss. Irlands Fertilitätsrate liegt bei 1,9 Kindern pro Frau und ist eine der höchsten in Europa.

Die Lebenserwartung betrug laut Angaben der UN zwischen 2010 und 2015 80,9 Jahre (Frauen 83,0 und Männer 78,7). Das irische Durchschnittsalter von 36,4 Jahren ist eines der niedrigsten in Europa. Im Jahr 2017 waren 16,9 Prozent der Bevölkerung Migranten. Häufigste Herkunftsländer waren das Vereinigte Königreich (280.000 Personen), Polen (140.000) und Litauen (40.000).

Landesname

Der amtlich verwendete deutsche Name ist Irland. Die offizielle Eigenbezeichnung lautet irisch Éire bzw. englisch Ireland. Häufig wird zur Unterscheidung von Nordirland auch der Begriff Republik Irland verwendet (irisch Poblacht na hÉireann, engl. Republic of Ireland).

Poeten und irische Nationalisten des 19. Jahrhunderts verwendeten Erin im Englischen als romantischen Namen für Irland. Oft wurde Erin’s Isle verwendet. So trägt auch die weibliche Personifikation Irlands den Namen Erin (neben Hibernia). Erin ist die hiberno-englische Derivation des irischen Wortes Éirinn. Éirinn ist der Dativ des irischen Wortes für Irland, Éire; der Dativ wird verwendet mit Präpositionen wie „go hÉirinn“ – „nach Irland“, „in Éirinn“ – „in Irland“ oder „ó Éirinn“ – „aus Irland“. Die Gestalt der Erin ist ferner auf dem Wappen Montserrats dargestellt; viele Einwohner dieses britischen Überseegebietes kamen aus Irland.

Sprachen

Die Bevölkerung spricht überwiegend Englisch, auch wenn eine (wiederkehrende) Zunahme der keltischen Sprache Irisch, die auch die ursprüngliche Sprache der Iren ist, angestrebt wird.

Es gibt zwei Amtssprachen: Englisch und Irisch; letztere wird auf Deutsch auch Irisch-Gälisch genannt. Als lebende Sprache wird Irisch nur von einer Minderheit gesprochen, vor allem in der sogenannten Gaeltacht.

Religionen

Die Bevölkerung Irlands bekannte sich 2016 zu 78,3 Prozent zum römisch-katholischen Glauben, 2,7 Prozent gehörten der anglikanischen Gemeinschaft an. Etwa 1,3 Prozent der Bevölkerung waren Muslime, 9,8 Prozent gaben an, keiner Religion anzugehören. Daneben gibt es noch kleinere methodistische und evangelisch-lutherische Kirchen. Mit 1591 Mitgliedern (2005) sind die Quäker zwar eine vergleichsweise kleine Gemeinschaft, aber sie ist nach der im Vereinigten Königreich die zweitgrößte in Europa. Die presbyterianische Kirche ist vor allem unter den Nachfahren der schottischen Ansiedler stark verwurzelt. Deshalb ist sie am stärksten in Nordirland verbreitet.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Worldwide Independent Network und der Gallup International Association, die zwischen 2011 und 2012 durchgeführt wurde, bezeichneten sich zehn Prozent der befragten Iren als „überzeugter Atheist“, 44 Prozent nannten sich „nicht-religiös“ und 47 Prozent gaben an, eine religiöse Person zu sein. Zwischen 2005 und 2011/12 fiel der Anteil der Iren, die sich als religiös bezeichnen, um 22 Prozentpunkte (von 69 Prozent auf 47 Prozent). Gemäß einer repräsentativen Umfrage des Eurobarometers glaubten indes im Jahr 2005 73 Prozent der Menschen in Irland an Gott, weitere 22 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft. Vier Prozent der Befragten glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, ein Prozent der Befragten war unentschlossen.

Die römisch-katholische Kirche in Irland besteht aus vier Kirchenprovinzen mit den Erzbistümern Armagh, Dublin, Tuam und Cashel und deren Suffragandiözesen. Der katholische Primas von ganz Irland ist der Erzbischof von Armagh. Die anglikanische Church of Ireland teilt sich in die beiden Kirchenprovinzen Armagh und Dublin und deren Diözesen. Sitz des anglikanischen Primas von ganz Irland ist ebenfalls Armagh.

Geschichte

Die Geschichte Irlands beginnt mit der Besiedlung etwa 7000 v. Chr. Keltische Einwanderer brachten etwa ab 300 v. Chr., am Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit, keltische Sprache und Kultur auf die Insel.

Im Römischen Reich war die Insel Irland unter dem Namen Hibernia bekannt. Im Laufe der Geschichte gab es eine Reihe von Königreichen und Fürstentümern in Irland. Der Christianisierung Anfang des 5. Jahrhunderts durch Sklaven aus der bis etwa 410 römischen Provinz Britannien, unter ihnen auch der heutige Nationalheilige Patrick von Irland, folgte die erste irische Blütezeit, in der unzählige Klostersiedlungen (u. a. mit den berühmten Rundtürmen) entstanden; diese wurde ab etwa 800 durch die Beutezüge der Wikinger unterbrochen bzw. beendet.

Es folgte im Jahre 1169 die Eroberung durch die Normannen, die eine fortgesetzte Dominanz Englands über Irland einläutete. Anglo-Normannen konfiszierten den Landbesitz der Iren und vertrieben sie in den weniger fruchtbaren Westen der Insel. Ab etwa 1600 wurden von der englischen Krone im Nordosten der Insel anglikanische und presbyterianische Siedler aus England und Schottland angesiedelt. Diese sogenannte Plantation war die Wurzel eines Jahrhunderte schwelenden ethno-religiösen Konflikts, besonders schwer und fortdauernd in Nordirland, dem Siedlungsschwerpunkt.

Die Politik der britischen Großgrundbesitzer in Irland führte zusammen mit der Kartoffelfäule zur Hungersnot von 1845–1849. Bis zu 1,5 Millionen Iren verhungerten, und viele wanderten in die USA aus. Britische Behörden verschleppten bewusst Maßnahmen zur Eindämmung der Hungersnot. Diese spielt eine bedeutende Rolle in der historischen Entwicklung anti-britischer Ressentiments. Die Vorwürfe der irischen Bevölkerung reichen hierbei von verantwortungsloser Untätigkeit bis hin zu systematischem Genozid. Diese strittige historische Debatte kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen. Besonders zulasten der britischen Kolonialherren geht hierbei das Argument, dass Irland während der gesamten Hungersnot durchgehend Nettoexporteur von Lebensmitteln blieb und kein Exportstopp verhängt wurde, um die Lebensmittelpreise in Irland zu drücken. Des Weiteren werden die überwiegend um 1700 erlassenen Penal Laws als …

Text entnommen ausWikipedia - Irland unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

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