KubaKuba

El Capitolio building, Havana, Cuba

El Capitolio building, Havana, Cuba

Kuba (spanisch Cuba ˈkuβa, amtliche Bezeichnung República de Cuba) ist ein realsozialistischer Inselstaat in der Karibik. Er grenzt im Nordwesten an den Golf von Mexiko, im Nordosten an den Atlantischen Ozean und im Süden an das Karibische Meer. Hauptstadt des Landes ist Havanna, die zweitgrößte Metropole der Karibik.

Landesname

Kolumbus nannte die Insel bei ihrer Entdeckung zunächst Juana nach dem Prinzen Don Juan. Im Jahr 1515 ordnete dessen Vater Fernando II., König von Spanien, die Umbenennung in Fernandina an, denn nach ihm war bisher nur eine Insel der Bahamas (heute: Long Island) benannt worden.

Der Name „Cuba“ stammt wahrscheinlich aus der Sprache der Kariben oder der Taíno. Die Wörter coa (= Ort) und bana (= große) bedeuten so viel wie „großer Platz“. Kolumbus schrieb, er sei an einem Ort gelandet, den die indigenen Einheimischen Cubao, Cuban oder Cibao nannten. Diese Bezeichnungen bezogen sich offensichtlich auf eine Bergregion in der Nähe des Landungsortes im Osten Kubas.

Der kubanische Schriftsteller und Etymologe José Juan Arrom beschrieb 1964 folgende Wortherkunft: Demnach existiert in der Sprache der Arawak der Begriff kuba-annakan bzw. cubanacán, was so viel wie „Land oder Provinz in der Mitte“ bedeutet. Damit sei quasi als gesichert anzunehmen, dass „Cuba“ so viel wie „Land“ oder „Provinz“ in der Sprache der Einheimischen hieß.

Eine weitere Namensgebungs-Theorie rückt den Ort Cuba im Alentejo in Portugal in den Vordergrund; hier sei Kolumbus als unehelicher Spross der portugiesischen Königsfamilie geboren worden.

Geographie

Übersicht

Der Archipel gehört zu den Großen Antillen. Es besteht neben der gleichnamigen Hauptinsel Kuba, der größten der Karibik, aus der Isla de la Juventud (früher Isla de Pinos) und rund 4195 kleineren und kleinsten Inseln mit einer Gesamtfläche von 109.884 km².

Die maximale Ausdehnung der Hauptinsel beträgt von West (Cabo San Antonio) nach Ost (Punta Maisí) 1250 Kilometer. Die schmalste Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 31 Kilometer. Der Abstand zum amerikanischen Festland beträgt 154 Kilometer nach Key West (USA) und 210 Kilometer nach Yucatán (Mexiko). Da die Umrisse entfernt an ein Krokodil erinnern, wird Kuba auch gern als der „grüne Kaiman“ (spanisch: caimán verde) bezeichnet.

Die kubanischen Feuchtwälder sind eine Ökoregion tropischer Regenwälder auf Kuba und der Isla de la Juventud.

Der höchste Punkt ist der Pico Turquino (1974 m ü. NN) in der Sierra Maestra.

Die Hauptstadt Havanna ist mit circa zwei Millionen Einwohnern die größte Stadt Kubas, gefolgt von Santiago de Cuba, Camagüey und Holguín.

Im Südosten der Insel, an der Guantánamo-Bucht, befindet sich die Guantanamo Bay Naval Base, ein Marinestützpunkt der US-Marine. Rechtsgrundlage ist ein Vertrag von 1934, dessen Gültigkeit zwischen Kuba und den USA strittig ist.

Die Zeitzone Kubas ist UTC−5, während der Sommerzeit UTC−4.

Städte

Der mit Abstand größte Ballungsraum in Kuba und der ganzen Karibik ist Havanna mit einer Einwohnerzahl von 2.581.619 (Stand 1. Januar 2005). Damit konzentriert sich ein Viertel der Bevölkerung des Landes in der Hauptstadtregion.

Die zehn größten Städte Kubas sind:

RangStadtVolkszählung 1981Volkszählung 1991Zensus 2012Berechnung 2016Provinz
1Havanna1.924.8862.143.4062.106.1462.130.081La Habana
2Santiago de Cuba362.400443.149431.272433.099Santiago de Cuba
3Camagüey245.200288.760300.958306.183Camagüey
4Holguín190.200241.060287.881294.002Holguín
5Guantánamo178.100217.484217.135216.609Guantánamo
6Santa Clara175.100206.996211.925216.056Villa Clara
7Las Tunas87.500129.483162.957168.645Las Tunas
8Bayamo109.200141.222157.027158.978Granma
9Cienfuegos107.400139.200147.110150.404Cienfuegos
10Pinar del Río104.600140.230142.967Pinar del Río

Bevölkerung

Demografie

In Kuba leben derzeit (Stand 2016) etwa 11,24 Millionen Menschen, davon über zwei Millionen in der Hauptstadt Havanna. Der sich abzeichnende demographische Wandel wird in Kuba deutlich langsamer einsetzen als beispielsweise in Deutschland, wo bereits heute knapp 26 % der Bevölkerung 60 Jahre und älter sind. Den Angaben des letzten Zensus von 2012 zufolge beträgt die Bevölkerung 11.167.325 Menschen.

Durch ein spanisches Gesetz, das Ley de Memoria Histórica (Gesetz des Historischen Gedenkens), von dem Kinder und Enkel von Flüchtlingen des Spanischen Bürgerkrieges profitieren, haben 150.000 bis 200.000 Kubaner das Anrecht auf die spanische Staatsbürgerschaft.

Im Jahre 2017 waren 0,1 % der Bevölkerung Migranten. Kuba hat damit einen der niedrigsten Ausländeranteile der Welt.

Die kubanische Bevölkerung teilt sich laut Eigenangaben der beim Zensus 2012 befragten Personen wie folgt auf:

  • 64,1 Prozent Weiße
  • 9,3 Prozent Schwarze
  • 26,6 Prozent Mulatten und Mestizen.

Auffällig sind dabei die großen regionalen Unterschiede: Während sich in den westlichen Provinzen durchschnittlich 70–80 Prozent als Weiße bezeichnen, sind es in den östlichen Provinzen des Landes deutlich weniger. In Santiago de Cuba bezeichnen sich beispielsweise nur 25,6 Prozent der Einwohner als Weiße, 60 Prozent als Mulatte oder Mestize und 14,4 Prozent als Schwarze. In Havanna ergibt sich ein differenziertes Bild: Dort bezeichnen sich 58,4 Prozent als Weiße, 26,6 als gemischt und 15,2 Prozent als Schwarze.

Das präkolumbische Volk der Taíno, das die Insel vor der Ankunft der Spanier besiedelte, ist ausgestorben.

Sprache

In Kuba wird Spanisch gesprochen. Jedoch weist die dort gesprochene Variante einige Besonderheiten zur in Spanien gesprochenen Hochsprache und auch zu den im übrigen Hispanoamerika gesprochenen spanischen Dialekten auf. Ein Großteil dieser Varietäten findet sich jedoch auch in anderen spanischsprachigen Ländern der Karibik, insbesondere in der Dominikanischen Republik, Puerto Rico und karibischen Küstengebieten von Kolumbien und Venezuela. Minderheitensprachen, wie beispielsweise indianische Sprachen, existieren praktisch nicht.

Die grammatikalische Besonderheit, welche die Sprache mit dem übrigen Lateinamerika gemeinsam hat, ist die Nutzung von ustedes (Sie) als 3. Person Plural anstatt von vosotros (ihr – 2. Person Plural).

Die Aussprache ist ähnlich den übrigen spanischsprachigen Ländern in der Karibik und hat ihre historischen Wurzeln wohl hauptsächlich in den Regionen Spaniens, aus denen die erste größere Einwanderungswelle stammte, nämlich den Kanaren und aus Südspanien, und zeichnet sich unter anderem durch den sogenannten Seseo aus. So werden die im Hochspanisch unterschiedlichen Laute /θ/ (engl. th) und /s/ immer wie /s/ ausgesprochen. Das Verschlucken einiger Konsonanten, wie des /s/ am Silben- und Wortende sowie des /d/ und /b/ zwischen Vokalen ist ebenfalls typisch. Auch wird (vor allem von Ostkubanern) häufig statt /r/ am Silbenende /l/ ausgesprochen: puerta (Tür) gerät dann zu puelta und por favor (bitte) zu pol favol.

Religion

1992 wurde Kuba durch Verfassungsänderung von einem atheistischen Staat zu einem säkularen, wodurch Gläubigen die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei (PCC) ermöglicht wurde.

Als Kubas Hauptreligionen gelten der Katholizismus und die Santería, eine Mischreligion (Synkretismus). Sie basiert auf der traditionellen Religion der westafrikanischen Yoruba und ist stark mit christlichen Elementen vermischt. Als unpolitische und unorganisierte Form der Religionsausübung erhält die Santería seit einigen Jahren eine staatliche Förderung. Schätzungen zufolge sind etwa 35 Prozent der Kubaner katholisch getauft, darunter auch viele Santería-Anhänger. Nach Angaben des Vatikans seien 60 Prozent der Bevölkerung Katholiken. Schutzpatronin Kubas ist die Virgen de la Caridad del Cobre (Barmherzige Jungfrau von El Cobre), die in der Santería auch für die Göttin der Flüsse und der Liebe Ochún steht.

Neben der katholischen Kirche sind in den letzten Jahren zahlreiche kubanisch-protestantische Gemeinden entstanden, auch mehr als 96.000 Zeugen Jehovas werden inzwischen gezählt. Bereits seit 1492 gibt es das Judentum in Kuba, etwa 1500 Kubaner zählen sich dazu.

Geschichte

Spanische Kolonialzeit

Kuba und die dort lebenden Arawak gerieten in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter spanische Kontrolle. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden die indigenen Völker durch Gewalt und Krankheit praktisch ausgerottet. Zur Durchführung des sehr arbeitsintensiven Zuckerrohranbaus setzten die spanischen Pflanzer im 17. und 18. Jahrhundert zehntausende Sklaven ein, die vorwiegend aus Westafrika verschleppt worden waren.

Unabhängigkeitskampf

Die Kämpfe der Kolonie um Unabhängigkeit begannen 1868 und dauerten mit Unterbrechungen bis zum Abzug der Spanier im Jahr 1898 an, als die USA intervenierten (Spanisch-Amerikanischer Krieg).

Im Zehnjährigen Krieg (1868–1878) und im Kleinen Krieg (1878–1879) um die Unabhängigkeit waren die Kubaner noch gescheitert. Am 10. Dezember 1898 erklärte Spanien im Friedensvertrag von Paris den Verzicht auf Kuba und die Philippinen. Zuvor kämpften der kubanische Nationalheld José Martí und die Oberbefehlshaber Máximo Gómez und Antonio Maceo im Unabhängigkeitskrieg seit 1895 mit einer sehr kleinen Armee gegen über 200.000 Spanier.

Intervention der USA und Souveränität

Die Verfassung von 1901, die 1928 in wesentlichen Teilen reformiert wurde, etablierte das allgemeine Männerwahlrecht. Nach dem Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges besetzten die USA die Insel, bis sie schließlich 1902 die formale Unabhängigkeit erlangte.

Die Souveränität war bis 1934 jedoch durch das Platt Amendment eingeschränkt, das den USA bei Beeinträchtigung US-amerikanischer Interessen ein jederzeitiges Interventionsrecht in Kuba gab.

Wie auch in anderen Ländern kam in Kuba das Frauenwahlrecht mit einer Revolution: Die Entmachtung des Diktators Gerardo Machado führte dazu, dass Kuba das vierte lateinamerikanische Land mit Frauenwahlrecht wurde. Nach der Erlangung der formalen Unabhängigkeit sah bereits die (provisorische) Ley Constitucional vom 2. Januar 1934 das allgemeine Männerwahlrecht vor.

Ein Überrest der US-amerikanischen Sonderrechte aus dem Platt Amendment ist …

Text entnommen ausWikipedia - Kuba unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

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