MalaysiaMalaysia

Malaysia [maˈla͜izi̯a], seltener Malaysien, ist eine konstitutionelle Wahlmonarchie mit 32 Millionen Einwohnern, bestehend aus 13 Bundesstaaten in Südostasien auf der Malaiischen Halbinsel oder Westmalaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur und Ostmalaysia auf einem Teil der Insel Borneo. Zwischen den beiden ungefähr gleich großen Landesteilen liegt das Südchinesische Meer.

Die malaiische Halbinsel grenzt zu Wasser und Land an Thailand und hat Seegrenzen mit Vietnam, Singapur und Indonesien. Im Süden ist sie durch die Straße von Malakka von der indonesischen Insel Sumatra getrennt und durch einen Damm mit dem Stadtstaat Singapur auf der gleichnamigen Insel verbunden. Ostmalaysia hat eine Land- und Seegrenze mit dem Sultanat Brunei im Norden und mit Indonesien im Süden und hat Seegrenzen zu Vietnam und den Philippinen.

Malaysia entstand 1963 aus vier ehemaligen Teilen des Britischen Weltreichs: der Föderation Malaya, der Kronkolonie Nordborneo, der Kronkolonie Singapur (bis 1965) und der Kolonie Sarawak.

Staatsoberhaupt ist der König. Er trägt den Titel Yang di-Pertuan Agong und wird alle fünf Jahre aus einer Reihe von neun Adelsträgern gewählt. Das Parlament hat ein Ober- und ein Unterhaus nach englischem Vorbild. Von der Gründung bis zum Jahr 2018 führte in beiden Kammern die Mehrheitskoalition Barisan Nasional unter der Führung der Partei United Malays National Organisation. Im Jahr 2018 löste das Oppositionsbündnis Pakatan Harapan die bisherige Regierung ab und stellte damit erstmals den Premierminister.

Malaysia ist Gründungsmitglied des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) und gilt wirtschaftlich als Schwellenland.

Geographie

Geologie

Von den Sumpf- und Küstenwäldern der Schwemmlandebenen am Meer (zum Teil mit Mangroven bewachsen) steigt das Land überall deutlich an: Auf der malaiischen Halbinsel zu nach Norden hin breit entfalteten Gebirgsketten, die aus parallel verlaufenden Berg- und Hügelzonen bestehen. Der Hauptkamm reicht bis auf 2190 m über dem Meer. In Sarawak auf eine Hochebene mit einzelnen Bergzügen und in Sabah zu einem stark gegliederten Hochgebirge, in dem sich mit dem 4.095 m hohen Kinabalu der höchste Berg zwischen dem Himalaya und Neuguinea erhebt. Ebenfalls auf Borneo liegt mit der Sarawak-Kammer der größte bekannte Höhlenraum der Welt. Die größte Insel Malaysias ist Pulau Banggi, die vor der Nordspitze Borneos liegt und zum Distrikt Kudat im Bundesstaat Sabah gehört. Nordöstlich, vorgelagert vor der Küste Borneos, liegen die Turtle Islands, um die der Nationalpark Turtle Islands Park of Sabah 1976 etabliert wurde.

Ökologie

Sowohl die malaiische Halbinsel als auch das malaysische Borneo waren ursprünglich fast gänzlich von immergrünen tropischen Feuchtwäldern bedeckt: Bis zur Höhenstufe von 2000 m von Tiefland- und Bergregenwald sowie darüber von Wolken- und Nebelwäldern. Zu Anfang des 21. Jahrhunderts nehmen die Tropenwälder noch mehr als die Hälfte der Landesfläche ein. Fast die Hälfte dieses Waldbestandes befindet sich in Sarawak. Die wertvollen Tropenhölzer im Tiefland- und der untersten Gebirgsstufe und der Brandrodungsfeldbau der wachsenden Bevölkerungszahlen der indigenen Ethnien (vor allem im Inland Sarawaks) führen zunehmend zur Übernutzung und Degradierung der Wälder.

Die Waldbestände in Sabah und Sarawak auf Borneo gehören zu den ältesten Urwaldflächen weltweit. Insbesondere die Wälder am Mount Kinabalu zeichnen sich daher durch eine überragende Artenvielfalt aus (in Nord-Borneo liegt eines von fünf Zentren der größten Biodiversität auf der Erde). Mit einer allgemein hohen Biodiversität, ausgesprochen vielen endemischen Arten, Gattungen und Familien von Pflanzen und Tieren sowie großen Ökosystemen gehört ganz Malaysia zu den Megadiversitätsländern dieser Erde. Weit verbreitet sind Gibbons, Makaken, Malaienbären sowie zahlreiche Reptilien wie z. B. Kobras und Pythons. Seltenere Tierarten sind Elefanten, Tiger, Nebelparder, Gold- und Marmorkatze und Leoparden. Auf Borneo lebt der als stark gefährdete Tierart eingestufte Orang-Utan. Ebenfalls gefährdet ist das Sumatra-Nashorn. Zur artenreichen Vogelwelt gehören unter anderem Nashornvögel, Beos, Papageien, Fasane und Eulen. Aufgrund der großen Gefährdungslage wird Malaysia außerdem als Hotspot der Biodiversität geführt.

Das Handels- und Finanzzentrum ist die Hauptstadt Kuala Lumpur, wo das Bundesparlament seinen Sitz hat. Die meisten Regierungseinrichtungen befinden sich hingegen in Putrajaya, das 1995 als neue Verwaltungshauptstadt errichtet wurde. Weitere wichtige Städte sind George Town, Ipoh und Johor Bahru.

Tanjung Piai, das sich im südlichen Staat Johor befindet, ist der südlichste Punkt des asiatischen Festlands. Die Straße von Malakka ist als Seeweg eine der meistbefahrenen Schiffsrouten.

Bevölkerung

JahrEinwohnerzahlJahrEinwohnerzahl
19506.110.000199018.038.000
19557.040.000199520.496.000
19608.157.000200023.186.000
19659.527.000200525.659.000
197010.804.000201028.112.000
197512.162.000201931.950.000
198013.798.000203036.815.000
198515.599.000205041.729.000

Volksgruppen

Die Bevölkerung Malaysias setzt sich folgendermaßen zusammen: 50,4 % sind Malaien, 23,7 % Chinesen, 11 % indigene Völker (Orang Asli und Dayak), 7,1 % Inder und 7,8 % Sonstige.

Die Bevölkerung ist nicht gleichmäßig auf dem Staatsgebiet Malaysias verteilt, denn im Ostteil Malaysias, also den beiden auf der Insel Borneo gelegenen Bundesstaaten Sarawak und Sabah, leben nur etwa 5 Mio. Menschen (circa 20 % der Bevölkerung Malaysias), obwohl die beiden Bundesstaaten zusammen etwa 60 % der Landesfläche Malaysias ausmachen, wohingegen die restlichen 80 % der Bevölkerung (circa 22 Mio. Menschen) im kleineren Westteil des Landes leben.

Die Malaien, welche zum großen Teil dem sunnitischen Islam angehören, erheben seit der Unabhängigkeit Malaysias den politischen Führungsanspruch, sie werden durch die Regierung systematisch gefördert und im öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt, dies wird seit der Einführung der malaysischen neuen ökonomischen Politik in den 1960er-Jahren durch den sogenannten Bumiputra-Status gesichert. Des Weiteren stellen die Überseechinesen etwa ein Viertel der Bevölkerung. Sie dominieren derzeit noch in den Städten. Die Chinesen spielen eine bedeutende Rolle in Handel und Wirtschaft. Weitere sieben Prozent der Bevölkerung sind indischstämmig. Diese sind Hindus, Moslems, Sikhs, Christen oder Buddhisten. Etwa 85 % der indischstämmigen Bevölkerung Malaysias sind Tamilen, Minderheitengruppen sind die Malayalis, Punjabis und Telugus.

In den dünn besiedelten ostmalaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah stellen indigene Volksgruppen, die keine ethnischen Malaien sind, die Hälfte bzw. zwei Drittel der Bevölkerung. Sie werden wie die Malaien zur ursprünglichen Bevölkerung Malaysias gezählt und gelten somit ebenfalls als Bumiputras. Diese indigenen Volksgruppen werden in Sarawak unter dem Sammelbegriff Dayak zusammengefasst und umfassen unter anderem die Iban und die Bidayuh. In Sabah leben einheimische Volksgruppen wie die Murut oder die Kadazan.

Auf der Malaiischen Halbinsel existieren ebenfalls Ureinwohner, jedoch in kleinerer Zahl, sie werden mit dem Sammelbegriff Orang Asli bezeichnet. Diese gehören zu einer großen Zahl von ethnischen Gruppen, haben aber kulturelle Gemeinsamkeiten. Sie waren bis zum 20. Jahrhundert Anhänger von animistischen Lokalreligionen. Seitdem sind viele zum Christentum oder zum Islam übergetreten. Obwohl die Orang Asli sich hinsichtlich der Kultur von den Malaien unterscheiden, haben viele die malaiische Kultur assimiliert, etwa durch Umzug in die Städte oder durch Heirat. In die unzugänglichen Bergregenwälder Nord-Zentral-Malaysias haben sich einige Gruppen der Temiar-Senoi zurückgezogen, die dort als isolierte Völker leben.

Nennenswerte Minderheiten stellen die Europäer, Menschen aus dem Nahen Osten, Kambodscha und Vietnam. Die Europäer sind meist Briten und einige Portugiesen, deren Vorfahren seit der Kolonialzeit dort leben. Die meisten Kambodschaner und Vietnamesen kamen als Vietnamkriegsflüchtlinge nach Malaysia.

Insgesamt leben (Stand 2021) etwa vier bis sechs Millionen Einwanderer in Malaysia. Die meisten Arbeitsmigranten kommen aus Nepal, Bangladesch, Indonesien oder Myanmar.

Das Wachstum der Bevölkerung ist mit etwa 1,6 % jährlich relativ hoch, und etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die Urbanisierungsrate liegt bei etwa 75 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag im Zeitraum von 2010 bis 2015 bei 74,7 Jahren (Männer: 72,6 Jahre, Frauen: 77,1 Jahre) die Säuglingssterblichkeit bei etwa 13 pro Tausend. Das Durchschnittsalter betrug 2016 28,2 Jahre. Eine Frau bekam im Durchschnitt 1,9 Kinder weshalb die Bevölkerung in Zukunft deutlich altern wird.

Sprachen

Die Amtssprache Malaysias ist ''Bahasa Malaysia'' (Malaysisch). Die englische Sprache genießt aufgrund der langen britischen Kolonialzeit in Malaysia eine besondere Rolle und ist für viele Malaysier Zweitsprache. Aufgrund einer großen chinesischen Minderheit spielt auch das Chinesische eine wichtige Rolle (vor allem Kantonesisch, Hochchinesisch, Hokkien, Hakka, Chaozhou (Teochew), Hainan, der Fuzhou-Dialekt). Aufgrund der ebenfalls in Malaysia lebenden indischen Minderheit sind zahlreiche indische Sprachen, insbesondere Tamilisch, Telugu und Malayalam verbreitet. In Ostmalaysia wird des Weiteren eine Vielzahl indigener Sprachen gesprochen, wovon die wichtigsten Iban und Kadazan sind. In Malaysia werden insgesamt 140 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen.

In offiziellen Dokumenten wird britisches Englisch verwendet. Durch das Fernsehen hat jedoch das amerikanische Englisch bereits einigen Einfluss genommen. Das Englisch, das in der Umgangssprache in Malaysia verwendet wird, unterscheidet sich stark vom britischen Englisch und wird deshalb auch als Manglish bezeichnet. Es ähnelt bis auf einige Slang-Ausdrücke stark dem Singlish, das in Singapur gesprochen wird.

Religionen

Überblick

Alle Weltreligionen sind in Malaysia in nennenswerter Zahl vertret…

Text entnommen ausWikipedia - Malaysia unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

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