Portland

Portland ist eine Stadt im Nordwesten der Vereinigten Staaten im Bundesstaat Oregon. Portland ist die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum des Bundesstaates.

Mit 639.863 Einwohnern (Volkszählung 2016) ist Portland nach Seattle im benachbarten Washington und vor dem kanadischen Vancouver die zweitgrößte Stadt in der Region Pazifischer Nordwesten. Im Großraum Portland leben über 2,3 Millionen Einwohner. Die Stadt ist Hauptstadt (County Seat) des Multnomah County und Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Portland in Oregon.

Geographie

Lage und Ausdehnung des Stadtgebietes

Portland liegt am nordwestlichen Rand Oregons an der Mündung des Willamette River in den Columbia River. Die Metropole hat eine Gesamtfläche von 376,5 km², bestehend aus 347,9 km² Land und 28,6 km² Wasser.

Demografie

Die Bevölkerung bestand laut dem Zensus von 2010 zu 72,2 Prozent aus Weißen und zu 6,3 Prozent aus Afroamerikanern; 7,1 Prozent waren asiatischer Herkunft; 1,0 % waren Indianer. 9,4 Prozent der Bevölkerung waren Hispanics. Der Median des Einkommens je Haushalt lag 2015 bei 55.003 US-Dollar. 18,0 Prozent der Bevölkerung lebten unterhalb der Armutsgrenze.

Einwohnerentwicklung

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JahrEinwohner¹
1950373.628
1960372.676
1970382.619
1980366.148
1990437.319
2000529.122
2010583.800
2016639.863

¹ 1950–2010: Volkszählungsergebnisse; 2016: Schätzung des US Census Bureau

Somit ist die Einwohnerzahl von 1950 bis 2010 um 56 % gestiegen. | valign=top |

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Metropolregion

Zur Metropolregion Portland (Metropolitan Statistical Area Portland – Vancouver – Hillsboro) gehören nach der Definition des U.S. Census Bureau von 2015 58 Städte mit dem Status 'City'. Größte Städte sind Vancouver im Bundesstaat Washington sowie Gresham, Hillsboro und Beaverton in Oregon. Kleinste Stadt ist Prescott mit 55 Einwohnern.

Die letzte Volkszählung 2010 ergab eine Einwohnerzahl von 2.226.012, davon entfallen 24 % auf die Stadt Portland selbst.

Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerentwicklung der Metropolitan Statistical Area Portland – Vancouver – Hillsboro nach der Definition des U.S. Census Bureau 2015:

JahrEinwohner¹
19901.523.741
20001.927.904
20102.226.012
20162.424.955

¹ 1990–2010: Volkszählungsergebnisse; 2016: Schätzung des US Census Bureau

Aus der Tabelle ergibt sich ein Anstieg der Einwohnerzahl von 1990 bis 2010 um 46 %.

Geschichte

Portland entstand als Siedlung zu Beginn der 1840er Jahre und wurde zunächst The Clearing (Die Lichtung) oder Stumptown (Baumstumpfstadt) genannt. Letztere Bezeichnung geht auf die zahlreichen Baumstümpfe zurück, die eine Zeit lang Teile des Ortsbilds prägten. Aufgrund des raschen Wachstums wurden zahlreiche Bäume gefällt, um Platz für den Ort und Baumaterial zu beschaffen. Dabei beließ man die Baumstümpfe zunächst für längere Zeit im Boden.

Die Entscheidung erfolgte damals angeblich durch Münzwurf, zur Auswahl standen die Namen „Boston“ und „Portland“. Viele Jahre stand Portland im Schatten der damaligen Hauptstadt Oregon City. Im Jahr 1850 hatte Portland etwa 800 Einwohner. Bis in die 1890er Jahre hatte der Hafen von Portland noch eine enorme Bedeutung in der Region. Aufgrund des Ausbaus der Eisenbahn, und der neuen Eisenbahn-Verbindung der Region zum Tiefwasser-Hafen Seattle verlor der Hafen in Portland jedoch an Bedeutung.

Portland war, wie auch andere Hafenstädte an der Westküste der USA, berüchtigt für das sogenannte Schanghaien von Seeleuten. Ein ursprünglich für legale Zwecke angelegtes Tunnelsystem, das sich über mehrere Häuserblöcke der Innenstadt erstreckte, stand daher im Ruf, als Shanghai-Tunnel für Entführungen genutzt zu werden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Kindermuseum (im Washington Park)
  • Oregon Historical Society
  • Oregon Museum of Science and Industry an der Eastbank Esplanade mit dem 1990 außer Dienst gestellten U-Boot USS Blueback der Barbel-Klasse mit einer Länge von 66,9 Metern.
  • Pioneer Courthouse wurde von 1869 bis 1903 erbaut und ist das älteste Gebäude einer Bundesbehörde im Pazifischen Nordwesten
  • Pittock Mansion, eine Villa aus dem frühen 19. Jahrhundert (heute ein Museum)
  • Das Portland Art Museum wurde 1892 eröffnet und ist das älteste Kunstmuseum des Pazifischen Nordwestens. Es hat eine Fläche von 22.000 m² und zeigt 35.000 Kunstwerke aller Art, zum Beispiel Fotografien, Gemälde, Zeichnungen und Kunsthandwerk. Das PAM ist unter anderem mit den Thematiken Kunst der nordamerikanischen Ureinwohner, Kunst des Nordwestens und asiatische Kunst befasst. Es hat außerdem einen Skulpturengarten.
  • Portland Institute for Contemporary Art
  • Shanghai-Tunnel
  • Bathtub Art Museum
  • World Forestry Center

Musik

Portlands Independent- und Alternativ-Szene ist seit Anfang der 1980er Jahre eine der lebendigsten im Nordwesten der USA. Am Anfang der 1980er Jahre war Hardcore Punk mit Bands wie den Wipers und Poison Idea ein wichtiges Genre. Zur Portlander Independent-Szene gehören international bekannte Indiebands wie Courtney Love, Stephen Malkmus and the Jicks, Sleater-Kinney, Team Dresch, Blitzen Trapper, Portugal. The Man, Quasi, The Decemberists, Modest Mouse, The Gossip, The Shins, Heatmiser, und Musiker wie John McEntire (Tortoise, The Sea and Cake, Gastr del Sol, My Dad Is Dead), Elliott Smith, Dave Allen (Gang of Four und Shriekback), Johnny Marr (The Smiths, The Cribs), Laura Veirs u. a. Dieser Szene steht der Portlander Filmemacher Gus Van Sant nahe. Weitere bekannte Musiker aus der Stadt sind unter anderem die Bands The Dandy Warhols, Dan Reed Network und der Gitarrist der Band Kiss, Tommy Thayer.

Die Comedy-Serie Portlandia, in der bekannte Portlander Musiker Gastauftritte haben, karikiert diese Alternativszene.

Orchester und Chöre

Die Oregon Symphony ist ein 1896 gegründetes national bedeutendes Sinfonieorchester mit 88 hauptberuflichen Musikern, das in der Arlene Schnitzer Concert Hall beheimatet ist.

Die Gruppe Pink Martini stammt aus Portland und wurde hier 1994 von Thomas M. Lauderdale gegründet. Einer ihrer bekanntesten Hits ist der Titel Sympathique aus dem gleichnamigen Album.

Libertäre Moral

Portland und Oregon haben eine lang anhaltende Tradition einer libertären und individualistischen Moral.

Öffentliche Nacktheit war für Jahrzehnte ebenso für etablierte Kunst als auch für pornographische Aufnahmen erlaubt. Ungewöhnlich für die USA gibt es schon seit langem Nacktbadestrände, ebenso wie Nacktheit auf County Fairs (Jahrmärkten) erlaubt ist. Mindestens eine County Fair ist überregional für nackte Menschen und offensichtlichen Cannabis-Konsum bekannt. Jeweils Ende Juni findet in Portland das World Naked Bike Ride statt.

Nachtleben

Portland hat eines der lebhaftesten Nachtleben der USA. Die Stadt streitet sich mit San Francisco und Los Angeles um die höchste Dichte an Strip Clubs. Das Nachtleben in seiner heutigen Ausprägung begann sich 1989 zu entwickeln, als der Berufungsrichter des 9. Gerichtskreises gänzliche gewerbliche Nacktheit im Bundesstaat Oregon erlaubte. Das städtischerseits erlassene Verbot, gleichzeitig Alkohol zu verkaufen und ein volles Nachtclubprogramm zu bieten, diskriminiere Geschäfte mit Alkohollizenzen. In den drei Jahren bis 1992 eröffneten auf der Eastside der Stadt 50 Strip-Clubs, bis 1997 war die Zahl auf 80 gestiegen. Dazu kam ein wachsender Markt an Begleitservices „Unterwäsche-Clubs“, „Bräunungssalons für Gentlemen“ und Ähnliches.

Während wenige Clubs sich extra neu gründeten, bestehen die meisten Clubs aus älteren Kneipen und Pool-Hallen, die eine zusätzliche Bühne in ihre Räumlichkeiten eingebaut haben.

Verschiedene Versuche der Gesetzgeber, das Geschäft einzudämmen, scheiterten. Während die Gerichte Nackttanzen als Art des Ausdrucks deuteten, womit es unter die Meinungsfreiheitsklausel fiel, erklärten sie mehrere Versuche für unrechtmäßig, das Gewerbe einzudämmen. Weder hatten städtische Pläne Erfolg, mindestens 1000 Fuß Abstand zwischen Nachtclubs und Wohnbebauung zu fordern, noch mindestens zwei Fuß Abstand zwischen Tänzerin und Kunden.

1994 erlaubte die Stadt zudem mit Video-Poker eine Form des Glücksspiels in den Kneipen und Clubs. Da Oregon keine Umsatzsteuer erhebt, waren die öffentlichen Zusatzeinnahmen aus den Glücksspielkonzessionen ein Argument, das Stadtverordnete und Bevölkerung relativ problemlos von dem Projekt überzeugte.

Architektur

Brücken

Portland hat vierzehn Brücken, die über den Willamette oder den Columbia führen.

Willamette River

Über den Willamette führen folgende Brücken:

  • Die 529 Meter lange Broadway Bridge (erbaut 1913) ist eine Klappbrücke und Teil der Broadway Street. Sie wurde von Ralph Modjeski konstruiert.
  • Die Burnside Bridge (Baujahr 1926) ist eine Klappbrücke, die Teil der Burnside Street ist. Sie wurde von Gustav Lindenthal konstruiert.
  • Die Burlington Northern Railroad Bridge 5.1 ist eine Hubbrücke für den Schienenverkehr. Sie wurde 1908 als längste Drehbrücke der Welt errichtet und 1989 zu einer Hubbrücke umgebaut.
  • Die Fremont Bridge stammt aus dem Jahr 1973. Die zweistöckige Brücke verbindet die I-405 sowie die US-30 mit der I-5. Das 656 Meter lange Bauwerk wurde nicht vor Ort gebaut, sondern fertig montiert hier eingeschwommen. Mit einer Stützweite von 383 Meter war es die weltweit längste Stabbogenbrücke.
  • Die Hawthorne Bridge wurde 1910 fertiggestellt und ist Nachfolger der Madison Street Bridge (1891–1902). Sie wurde 1998 bis 1999 renoviert und hat nun eine grüne Farbgebung mit orangen Linien (zuvor gelb).
  • Die Marquam Bridge bedient die Schleife Interstate I-5 / I-405 (Baujahr 1966)
  • Die Klappbrücke Morrison Bridge wurde 1958 fertiggestellt. Sie befindet sich nördlich der Hawthorne Bridge und südlich der Burnside Bridge. Im Osten verbindet sie die Belmont und Morrison Street; im Westen die Washington und Alder Street. An dieser Stelle befand sich zuvor eine Brücke, die in den 1890ern gebaut wurde.
  • Die Ross Island Bridge (Baujahr 1926) wurde vom weltbekannten Ingenieur Gustav Lindenthal konstruiert (er plante auch die Burnside und die Sellwood Bridge). Ross Island Bridge verbindet die Arthur Street nach Westen und den Powell Boulevard …
Text entnommen ausWikipedia - Portland (Oregon) unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

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