SalomonenSalomonen

Die Salomonen ([zaloˈmoːnən], amtlicher deutscher Name; engl. Solomon Islands, auch Salomoninseln) sind ein Inselstaat in der Südsee. Die Inselgruppe zählt zum Kulturraum von Melanesien und liegt östlich von Neuguinea. Sie wird zum größten Teil aus den südlichen Salomon-Inseln sowie den Ontong-Java-Inseln und den weiter östlich liegenden Santa-Cruz-Inseln gebildet. Die nördlichen Salomon-Inseln gehören zum Staat Papua-Neuguinea.

Die Salomonen sind Mitglied des Commonwealth of Nations. Zu den umliegenden Inselstaaten zählen neben Papua-Neuguinea außerdem Nauru, Kiribati, Tuvalu, Fidschi und Vanuatu.

Geographie

Die Salomonen umfassen eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs, deren größte Inseln Guadalcanal (höchste Erhebung Mount Popomanaseu mit 2335 Metern), Santa Isabel, Makira, Malaita, New Georgia und Choiseul sind. Des Weiteren zählen schätzungsweise 992 kleinere Inseln und Atolle zum Staatsgebiet. Die Vegetation der Inseln ist geprägt von bewaldeten Hügellandschaften. 79 % der Landfläche der Salomonen sind bewaldet.

Das tropische Klima ist vom Ozean gemildert. Die Lufttemperaturen an den Küsten sind übers Jahr ziemlich konstant und variieren zwischen 28 °C und 32 °C. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 23 °C und 28 °C. Die Niederschläge bewegen sich im Jahr zwischen 3000 und 5000 mm, die Regenzeit liegt zwischen Dezember und März.

Im Vergleich zu früheren Jahren (1975–1989) ist es im Zeitraum von 1990 bis 2004 zu einer Verdoppelung der Anzahl der Stürme der Kategorien 4 und 5 gekommen. Als Folge der globalen Erwärmung könnte es nach einigen Klimasimulationen zu einem häufigeren Auftreten der El-Niño-Wetterlagen kommen. Dies könnte zu einer Häufung von Dürresituationen und auch einer Erhöhung der Intensität tropischer Zyklone im Pazifik führen. Allerdings bestehen hierzu wissenschaftliche Unsicherheiten.

Bevölkerung

Die indigene Bevölkerung der Salomonen besteht zu 94,5 % aus Melanesiern, 3,0 % aus Polynesiern und zu 1,2 % aus Mikronesiern. Andere Volksgruppen machen 1,1 % der Gesamtbevölkerung aus: Neben der indigenen Bevölkerung gibt es chinesische, indische, australische und europäische Zuwanderer.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohnerzahl
195089.794
1960117.866
1970160.290
1980230.607
1990311.840
2000412.609
2010527.790
2017631.343

Quelle: UN

Religion

Vor der Christianisierung der Salomonen im 19. Jahrhundert war die Religion auf den Inseln geprägt von der Einhaltung bestimmter Tabus, von Ahnenverehrung sowie dem Glauben an Geister, die man durch bestimmte Rituale wie z. B. der Opferung von Schweinen gnädig zu stimmen versuchte. 32,8 % der Salomoner sind heute Anhänger der anglikanischen Kirche von Melanesien, 19,0 % sind Katholiken, 17,0 % gehören der Südsee-Evangelikalen Kirche an, 11,2 % sind Adventisten, 10,3 % Methodisten, 2,4 % sind Anhänger des Christian Fellowship und 4,4 % gehören anderen Kirchen an. 2,4 % der Bevölkerung sind Anhänger sonstiger Religionen und 0,2 % haben offiziell keine Religion.

Sprache

Fast alle Bewohner der Salomonen sprechen als Muttersprache eine der etwa 120 autochthonen Sprachen, die vor allem zur ozeanischen Sprachgruppe, teilweise aber auch zu den östlichen Papuasprachen gehören: 94,5 % sprechen melanesische, 3,0 % polynesische und 1,2 % mikronesische Sprachen.

Als Verkehrssprache ist die auf dem Englischen basierende Kreolsprache Pijin verbreitet, vergleichbar mit Tok Pisin und Bislama der Nachbarländer Papua-Neuguinea und Vanuatu.

Die alleinige Amtssprache des Landes ist jedoch Englisch. Englisch wird von ein bis zwei Prozent der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen.

Gesundheit

Im Zeitraum 2010 bis 2015 betrug die weibliche Lebenserwartung bei der Geburt 71,7 Jahre und die männliche 68,3 Jahre.

Die Fruchtbarkeitsrate des Zeitraums 2010 bis 2015 lag bei 4,1 Geburten pro Frau. 2006 wurden seitens des Staates 99 US$ (Kaufkraftparität) pro Kopf für die Gesundheit verwendet. Die Erwartung gesunden Lebens beträgt etwa 60 Jahre.

COVID-19-Pandemie:

Geschichte

Wann die Inselgruppe der Salomonen, die vor etwa 25 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden, erstmals besiedelt wurde, ist nicht bekannt. Man vermutet jedoch, dass Neuguinea vor etwa 60.000 Jahren von Indonesien aus, als während des Pleistozäns der Meeresspiegel erheblich tiefer lag als heute, von den Vorfahren der heutigen Melanesiern besiedelt wurde, und dass die Menschen von dort aus mit Kanus immer weiter nach Osten in den pazifischen Raum vordrangen. Vermutlich waren die Salomonen bereits von Neuguinea aus besiedelt worden, als vor rund 10.000 Jahren der Meeresspiegel am Ende der Eiszeit wieder anstieg. Ackerbau und Landwirtschaft entwickelten sich in Südostasien etwa in der Zeit um 7000 – 5000 v. Chr. Einiges spricht dafür, dass sich um 4000 v. Chr. Menschen auf den Salomonen niederließen, die Ackerbau und Schweinezucht sowie neue Techniken beim Bau von Kanus und Segelbooten einführten. Australische Archäologen ermittelten, dass die Poha Höhle auf der Hauptinsel Guadalcanal bereits vor über 6.000 Jahren bewohnt war, und auf der kleinen Insel Tikopia im äußersten Osten der Salomonen, deren Bevölkerung polynesischer Herkunft ist, fand man Reste von Keramik, die der Lapitakultur zuzurechnen sind und ein Alter von etwa 3.500 Jahren aufweisen. Die Polynesier, die in den nachchristlichen Jahrhunderten auf ihren Seefahrten zahlreiche Inseln des Pazifiks besiedelten, hatten nicht die Möglichkeit, sich auf den Salomonen niederzulassen, da die Inseln bereits von Melanesiern bevölkert waren. Nur auf einigen der Santa-Cruz-Inseln im äußersten Osten der Salomonen, die noch unbewohnt waren, ließen sich zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert Polynesier nieder.

Der Spanier Alvaro de Mendaña de Neyra entdeckte die Inselgruppe für Europa 1568. Seine Expedition erforschte den südlichen Teil des Archipels und benannte die Inseln San Cristoval, Guadalcanal und Ysabel. Durch den Tod Mendañas gingen die Positionsdaten der Inseln verloren. Philipp Carteret landete 1767 an der Ostküste von Gower Island im Norden, jedoch ohne festzustellen, dass die Insel zu der alten spanischen Entdeckung gehörte. Im folgenden Jahr erkundete Louis Antoine de Bougainville den nördlichen Bereich der Salomonen und benannte Bougainville, Buka und Choiseul. Zudem bereiste er den Seefahrtsweg zwischen den Inseln. Der Franzose Jean François Marie de Surville war der erste Europäer, der eine längere Zeit auf der Inselgruppe verbrachte. Surville gab einigen Inseln den französischen Namen, den sie bis heute tragen. Zurückgekehrt nach Frankreich, berichtete er von seinem Aufenthalt im „Land der Mörder“ (Terre des Arsacides). 1788 ging der Brite John Shortland an der Ostküste einer Archipelinsel vor Anker. Da er annahm, eine größere Landmasse entdeckt zu haben, benannte er die Insel New Georgia.

Anfang des 19. Jahrhunderts wanderten die ersten europäischen Händler und Missionare ein. Das Deutsche Reich übernahm 1886 den Nordteil der Inselgruppe mit den relativ großen Inseln Choiseul und Santa Isabel sowie die Insel Bougainville, die heute zu Papua-Neuguinea gehört, als Deutsches Schutzgebiet (Deutsch-Neuguinea). Das deutsche Wort „Haus“ dient noch heute in Papua-Neuguinea und auf den Salomonen zur Bezeichnung eines wichtigen Gebäudes, wobei die deutsche und nicht die englische Schreibweise „house“ verwendet wird. Die Verwendung der deutschen Schreibweise erklärt sich durch die Tatsache, dass während der deutschen Kolonialzeit (in Papua-Neuguinea bis 1918) einige deutsche Begriffe als Lehnwörter in die Sprachen Melanesiens Eingang fanden. Auch einige Restaurants und öffentliche Gebäude in Honiara verwenden bis heute in ihrem Namen die deutsche Schreibweise „Haus“.

Seit 1893 gehörten die Südlichen Salomonen zum British Solomon Islands Protectorate. Deutschland tauschte 1899 seine Besitzungen auf dem Gebiet der Salomonen gegen Westsamoa, das es von England erhielt, behielt aber Bougainville, das ein Teil von Deutsch-Neuguinea blieb. Damit waren alle restlichen Inseln der Salomonen ab 1899 Bestandteil des britischen Protektorats.

Nach Ausbruch des Pazifikkriegs besetzten japanische Truppen Mitte 1942 die Inselgruppe. Die Vereinigten Staaten begannen im August 1942 mit ihrer Salomonen-Kampagne, der ersten US-Offensive im Pazifik. Allein die Schlacht um Guadalcanal währte bis zum 9. Februar 1943. Erst nach der Schlacht bei Kap St. George am 26. November 1943 galten die Inseln als befreit.

Nach Kriegsende wurden die Salomonen wieder britisches Protektorat. Unter der britischen Verwaltung wurde das aktive und passive Frauenwahlrecht im April 1974 garantiert.

Die innere Autonomie erlangten die Salomonen 1976. Sie wurden 1978 unter dem Namen Salomonen ein unabhängiger Staat. Das Frauenwahlrecht wurde bestätigt.

Die Salomonen blieben Mitglied des Commonwealth of Nations. 1983 nahmen sie diplomatische Beziehungen zu Taiwan auf. Von 1998 bis 2003 gab es große ethnische Konflikte auf den Inseln. 2003 wurde der Schutz der Bevölkerung durch herbeigerufene australische Einheiten wiederhergestellt, da die Salomonen über kein eigenes Militär verfügen. Mindestens 200 Menschen starben bei den Unruhen, 4000 wurden verhaftet. Die Australier blieben auf Bitten der Regierung der Salomonen bis im Juni 2017 im Land. Danach blieb das Land fast vollständig von australischer Finanzhilfe abhängig.

Beim Seebeben bei den Salomonen 2007 der Stärke 8,0 wurde am 2. April 2007 ein Tsunami mit bis zu fünf Meter hohen Wellen ausgelöst. Das Hypozentrum wurde rund 350 Kilometer west-nordwestlich der Hauptstadt Honiara in zehn Kilometern Tiefe geortet. Auf der Inselgruppe wurden mindestens 43 Menschen getötet und 900 Häuser zerstört, rund 5000 Menschen wurden obdachlos. Ministerpräsident Manasseh Sogavare rief daraufhin den Notstand aus. Ein ebenso starkes Beben am 6. Februar 2013 bei den Salomonen verursachte mit einer einen Meter hohen Tsunamiwelle zumindest fünf Tote auf den Santa Cruz-Inseln.

Ein mit Bauxit beladenes Frachtschiff …

Text entnommen ausWikipedia - Salomonen unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

Suchen Sie nach Orten im Zusammenhang mit Salomonen?

Dies sind andere Ziele, Orte zu finden im Zusammenhang mit Salomonen:

  • Karte anzeigen
  • Freitag
    31°C26°C
    11km/h
    Samstag
    31°C26°C
    14km/h
    Sonntag
    31°C26°C
    11km/h
    Montag
    30°C26°C
    7km/h
    Wetter Salomonen