Der Tivoli in der Innenstadt von Kopenhagen ist ein weltbekannter Vergnügungs- und Erholungspark. Die mit Blumenbeeten und Springbrunnen geschmückte Anlage befindet sich zwischen dem Rathausplatz und dem Hauptbahnhof.
König Christian VIII. hatte das frühere Militärgelände entlang der Stadtmauer, das später Teil des Grünzuges der Kopenhagener Wallanlagen wurde, dem Offizier und Verleger Georg Carstensen (1812–1857) für einen Freizeitpark überlassen. Dieser wurde am 15. August 1843 eröffnet und ist somit einer der ältesten existierenden Vergnügungsparks weltweit. Der ursprüngliche Name Kjøbenhavns Tivoli og Vauxhall bezog sich auf den Pariser Jardin de Tivoli und die Londoner Vauxhall Gardens. Letztlich blieb nur der von der italienischen Stadt Tivoli abgeleitete Name.
Der Gründer Georg Carstensen stand nur wenige Jahre an der Spitze der Aktiengesellschaft. In ihr konnten die Betreiber der einzelnen Attraktionen ihren Einfluss geltend machen. Der Tivoli blieb auch während des Zweiten Weltkriegs und der damit verbundenen Verdunkelungsvorschriften geöffnet. Die kontinuierliche Entwicklung des Freizeitparks wurde allerdings durch eine Sprengaktion der deutschen Besatzer am 24. und 25. Juni 1944 unterbrochen, die zu einem Großbrand führte. Der Tivoli, wo Jazzmusik gespielt wurde und Künstler wie Louis Armstrong aufgetreten waren, galt dem NS-Regime als Hort kulturellen Widerstands. Der dänische Julistreik 1944 war auch ein Protest gegen die Zerstörung des Tivoli. Dennoch wurde der Amüsierbetrieb nach kurzer Pause wieder aufgenommen.
Zunächst hatte die Betreibergesellschaft das Gelände von der Stadt Kopenhagen gepachtet. 1992 wurde sie Eigentümerin der Immobilie. Seit 1996 leitet Lars Liebst den Vergnügungspark. Unter seiner Direktion kam es zu Konflikten zwischen eher nostalgisch gestimmten Stammgästen des Freizeitparks einerseits und Befürwortern profitsteigernder Modernisierungen andererseits. So protestierte die Vereinigung «Freunde des Tivoli» (Tivolis Venner) heftig gegen die Pläne, das sogenannte Andersen-Schloss am H.C.-Andersen-Boulevard abzureißen und es durch ein Hotelhochhaus zu ersetzen. Widerspruch provozierte auch der Plan, ein dreistöckiges Shopping-Center auf dem Parkgelände unterzubringen. Positiver aufgenommen wurde die Errichtung eines eigenen Windrades zur Energieversorgung.
Der Park bietet zahlreiche Attraktionen. Dazu gehören Achterbahnen, Fahrgeschäfte, Kabaretts und Pantomimentheater sowie das 80 Meter hohe Kettenkarussell Starflyer, das bis 2010 als welthöchstes Kettenkarussell galt. Es gibt insgesamt 37 verschiedene Restaurants und 23 Fahrgeschäfte. Am Tivoli-See befindet sich eine chinesische Pagode. Nach Einbruch der Dunkelheit wird der Park farbenfroh illuminiert.
Auf der zentralen Fläche Plænen finden während der Saison regelmäßig Konzerte dänischer und internationaler Musiker sowie anderer Unterhaltungskünstler statt.
Name | Typ | Hersteller | Eröffnung |
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Dæmonen | Floorless Coaster | Bolliger & Mabillard | 2004 |
Kamelen | Familienachterbahn | Zierer | 2019 |
Mælkevejen | Powered Coaster | Mack Rides | 2019 |
Rutschebanen | Holzachterbahn | L.A. Thompson Scenic Railway Company | 1914 |
Name | Typ | Hersteller | Eröffnung | Schließung |
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Bob-Banen | Powered Coaster, Holz-Bobachterbahn | unbekannt | 1937 | 1937 |
Jule Expressen | Familienachterbahn, Powered Coaster | Technical Park | 2008 | 2013 |
Karavanen | Familienachterbahn | Zierer | 1999 | 2018 |
Mariehønen | Familienachterbahn | Zierer | 1974 | zw. 1993 und 1998 |
Odinexpressen | Familienachterbahn, Powered Coaster | Mack Rides | 1985 | 2018 |
Rutschebanen | Holzachterbahn, Shuttle Coaster | unbekannt | 1843 | 1887 |
Rutschebanen | Holzachterbahn | unbekannt | 1887 | 1902 |
Rutschebanen | Holzachterbahn | unbekannt | 1902 | 1914 |
Skovtrolden | Stahlachterbahn | Schwarzkopf | 1969 | 1989 |
Slangen | Stahlachterbahn | Zierer | 1989 | 2003 |
Der Park ist von Mitte April bis Ende September geöffnet. Seit dem Jahre 2005 wird mit dem „Jul i Tivoli“ (Weihnachten im Tivoli) ein Weihnachtsmarkt veranstaltet, zu dem alle Fahrgeschäfte öffnen. Außerdem wird in den dänischen Herbstferien ein Halloween-Fest gefeiert und im Februar der Park für das Winterthema geöffnet.
1995–2005: Clavé, Salvador Anton: The global Theme Park Industry. 2007, S. 65
2006–2014: Global Attractions Attendance Reports 2006–2014 ( (PDF),
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