Zaghouan () ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde (municipalité) im Norden Tunesiens mit rund 16.000 Einwohnern. Sie ist Hauptstadt des Gouvernement Zaghouan.
Die Stadt liegt zu Füßen des Djebel Zaghouan in einer Höhe von etwa 160 bis 200 m ü. d. M. Die Entfernung zur nördlich gelegenen Hauptstadt Tunis beträgt ca. 55 km (Fahrtstrecke); der Strand von Hammamet befindet sich etwa 54 km östlich.
Die Bevölkerung besteht zum überwiegenden Teil aus in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus den umliegenden Bergregionen zugewanderten Berbern; Umgangssprache ist jedoch meist arabisch.
Die Stadt mit Namen Ziqua war im Altertum Ausgangspunkt eines vom römischen Kaiser Hadrian (reg. 117–138) errichteten Aquädukts, durch den das mehr als 60 km entfernte Karthago mit Wasser versorgt wurde. Die Quelle wurde in römischer Zeit in einem noch teilweise erhaltenen Quellheiligtum gefasst, welches von zahlreichen Statuen geschmückt war, die sich heute im Bardo-Museum von Tunis befinden.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich bei Zaghouan ein französisches Kriegsgefangenenlager, das seit Mitte Mai 1943 mit durchschnittlich 2600 meist deutschen Soldaten belegt war. Im August 1944 kam es dort zu einem Fememord. Der Täter wurde von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt und erschossen. Fünf weitere Beschuldigte erhielten je 20 Jahre Freiheitsstrafe und kamen ins Zivilgefängnis in Tunis. Im Frühjahr 1945 wurde das Lager aufgelöst.
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