Flughafen München

Jaguar electric Taxi in Munich airport

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Der Flughafen München „Franz Josef Strauß“ (IATA-Code: MUC, ICAO-Code: EDDM) ist der internationale Verkehrsflughafen der bayerischen Landeshauptstadt München. Im Jahr 2019 zählte der Münchner Airport mit rund 48 Millionen Passagieren zu den zehn verkehrsreichsten Luftfahrt-Drehkreuzen in Europa. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die weltweiten Reiserestriktionen verzeichnete der Flughafen München im Jahr 2020 erhebliche Verkehrseinbrüche und das Passagieraufkommen sank um über 75 Prozent auf rund 11,1 Millionen Fluggäste. Als erster Flughafen Europas hat der Flughafen München die Auszeichnung Skytrax 5-Star-Airport erhalten. Bei einer weltweiten Umfrage unter mehr als zwölf Millionen Passagieren wurde der Flughafen München auch 2020 wieder zum besten europäischen Flughafen gewählt, zum 13. Mal innerhalb der letzten 15 Jahre (Mai 2020). Im weltweiten Vergleich belegt der Flughafen München bei den „World Airport Awards 2020“ den fünften Rang. Unter den Flughäfen mit einem jährlichen Passagieraufkommen zwischen 40 und 50 Millionen rangiert München auf Platz 1 der Weltrangliste.

Betreiber ist die Flughafen München GmbH mit dem Freistaat Bayern (51 %), der Bundesrepublik Deutschland (26 %) und der Landeshauptstadt München (23 %) als Gesellschafter.

Insbesondere für die Lufthansa und ihre Partner in der Star Alliance ist der Flughafen ein wichtiger Zentralknoten.

Der Flughafen München ersetzte mit der Inbetriebnahme 1992 den früheren Flughafen München-Riem.

Lage

GemarkungLandkreisFläche [ha]%
OberdingErding79549,1
HallbergmoosFreising36022,3
AttachingFreising33020,4
FreisingFreising1308,0
MarzlingFreising30,2
Flughafen München1618100,0

Der Flughafen liegt circa 28,5 km nordöstlich von München im Erdinger Moos in unmittelbarer Nähe der Stadt Freising. Er befindet sich 448 Meter über Normalhöhennull (NHN).

Der Flughafen München verfügt über eine Gesamtfläche von 1618 ha. Mit 49 Prozent gehört der geringfügig kleinere Teil der Flughafenfläche zum Landkreis Erding (Gemeinde Oberding), während der westliche, geringfügig größere Teil auf drei Gemeinden im Landkreis Freising entfällt: Der Südwesten gehört zur Gemeinde Hallbergmoos, und der Nordwesten mit dem Besucherpark zur Stadt Freising. Ein sehr kleiner Teil an der Nordgrenze mit rund 2,8 ha gehört zur Gemeinde Marzling. Die geplante dritte Start- und Landebahn soll in einem Abstand von 1180 Metern nordöstlich zum bestehenden Bahnsystem gebaut werden. Dadurch würde das Flughafenareal um rund 870 Hektar erweitert, 500 Hektar davon sind als Grünfläche geplant.

Das Erdinger Moos war vor dem Bau des Flughafens relativ dünn besiedelt. Dennoch mussten einige Bewohner umgesiedelt werden, insbesondere um Platz für die Start- und Landebahnen zu schaffen. Die meisten, nämlich 400 Einwohner, zählten zur aufgegebenen Streusiedlung Franzheim.

Den Straßen im Ort „München-Flughafen“ ist die Freisinger Postleitzahl 85356 zugewiesen; Postfächer tragen Postleitzahlen im Bereich von 85324 bis 85336. Die Telefonvorwahl ist 089. Ortsschilder tragen den Namen „Flughafen München“.

Zuständiges Gericht ist das Amtsgericht Erding, insbesondere auch für Streitigkeiten in Bezug auf Fluggastrechte, soweit diese in den sachlichen Zuständigkeitsbereich der Amtsgerichte fallen. Die nächsthöhere Instanz ist das Landgericht Landshut.

Die Fahrzeit vom Stadtzentrum München zum Flughafen mit dem Auto oder der S-Bahn beträgt etwa 45 Minuten.

Geschichte

Anfänge der Luftfahrt in München

Luftfahrtgeschichte in München wurde zum Oktoberfest 1820 geschrieben, als sich Wilhelmine Reichard am 10. Oktober 1820 auf der Theresienwiese mit Hilfe eines Wasserstoffballons in die Luft erhob. Auf dem westlich von München gelegenen Flugplatz in Puchheim unternahmen Luftfahrtpioniere bereits um das Jahr 1910 erste Flugversuche. Die Flugvorführungen waghalsiger Piloten lockten Tausende von Zuschauern nach Puchheim. Die Luftschiffer der Königlich Bayerischen Armee nutzten das Gelände des Oberwiesenfelds für Ballonaufstiege und -landungen. Am 2. April 1909 landete auf dem Oberwiesenfeld das erste Luftschiff des Grafen Zeppelin, das „Reichsmilitärluftschiff S.M. Zeppelin I“, das erfolgreich seine erste „Fernfahrt“ vom Bodensee absolviert hatte. Am 1. Januar 1912 wurde hier die Königlich Bayerische Fliegertruppe gegründet, die aber bereits am 1. April desselben Jahres nach Oberschleißheim verlegt wurde. In Oberschleißheim entstand im Mai 1913 der erste Fliegerhorst Bayerns. Heute gilt Oberschleißheim mit der historischen Flugwerft Schleißheim als das älteste erhaltene Flugplatzgelände Deutschlands. Oberschleißheim wird als Sonderlandeplatz genutzt und beherbergt einen Teil der Luftfahrtsammlung des Deutschen Museums.

Flughafen München-Riem

Mit wachsender Bedeutung des zivilen Luftverkehrs und der steigenden Nachfrage nach Flugreisen, die den Einsatz größerer Flugzeuge erforderte, war die Kapazität des Flughafens Oberwiesenfeld bald erschöpft. Die Planungen für einen neuen Flughafen, der „weit außerhalb der Stadt“ erbaut werden sollte, begannen. Schließlich wurde als Standort Riem festgelegt. Am 24. Oktober 1939 wurde der für damalige Verhältnisse großzügig angelegte und nach den Plänen des Architekten Ernst Sagebiel errichtete Flughafen München-Riem eingeweiht. Am 25. Oktober 1939 landete die erste Verkehrsmaschine in Riem, eine Ju 52 der Lufthansa, die aus Berlin kommend in München eintraf und ihren Flug anschließend nach Venedig und Rom fortsetzte. Der zivile Luftverkehr wurde nach dem Zweiten Weltkrieg erst wieder am 6. April 1948 aufgenommen, als eine aus London kommende DC-3 der Pan American in Riem landete. 52 Jahre lang diente der Flughafen München-Riem der bayerischen Landeshauptstadt als internationaler Verkehrsflughafen, am 16. Mai 1992 war der letzte Betriebstag und um 23:46 Uhr wurde die Landebahnbefeuerung endgültig abgeschaltet. Über Nacht erfolgte der Umzug zum neuen Flughafen München im Erdinger Moos, der am 17. Mai 1992 planmäßig seinen Betrieb aufnahm.Süddeutsche Zeitung vom 15.5.2017, Dominik Hutter: Ausgeflogen, 25 Jahre Flughafen-Umzug sueddeutsche.de

Erste Planungen für einen neuen Flughafen

1954 erstellte die Betreibergesellschaft des Flughafens München-Riem einen Generalausbauplan, dessen Erkenntnis war, dass ein tiefgreifender Aus- und Umbau des Flughafens unangebracht sei, da der Flughafen mit nur zehn Kilometer Entfernung zum Stadtkern bereits zu dicht umsiedelt war. Als Folge des Flugzeugunglücks am 17. Dezember 1960, bei dem ein Flugzeug auf eine vollbesetzte Trambahn an der Ecke Bayerstraße/Martin-Greif-Straße in der Münchner Innenstadt abstürzte und 52 Menschen tötete, forderte man erneut, einen neuen Flughafen „fern von der Stadt“ zu bauen.

Standortsuche

Bald gab es verschiedene Standortvorschläge, die jedoch sehr umstritten und vor allem noch nicht professionell untersucht waren. Im März 1963 gründeten der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München die Kommission Standort Großflughafen München, auch kurz Oechsle-Kommission, nach dem Vorsitzenden und ehemaligen bayerischen Arbeitsminister Richard Oechsle, zur Findung eines geeigneten Standortes. Bis 1964 wurden so zwanzig mögliche Standorte gefunden, die einige Eckpunkte wie unter anderem eine ebene Fläche, eine etwa halbstündige Erreichbarkeit von München sowie eine geeignete Bodenbeschaffenheit und Besiedelung erfüllten. Den Flächenbedarf schätzte man auf bis zu 1500 Hektar.

Nach der Aussortierung einiger Orte blieben schließlich fünf Standorte übrig: Mammendorf, Sulzemoos, das Erdinger Moos, der Hörlkofener Wald und der Hofoldinger Forst. Diese wurden für den Abschlussbericht, der im August 1964 veröffentlicht wurde, um Mammendorf und das Erdinger Moos reduziert. Obwohl der Standort Hofolding mehrere Nachteile hatte – so wäre dort ein besonderes schwerwiegender Eingriff in die Flora und Fauna erforderlich gewesen – blieb er auf Grund der großzügigen Fläche und der infrastrukturellen Anbindung im Rennen. Der heutige Standort im Erdinger Moos wurde gestrichen, da man keine Klarheit über die dortigen Verhältnisse hatte und sich dort außerdem der Fliegerhorst Erding befand. Mammendorf wurde wegen der dort vorhandenen dichten Besiedlung als unrealistisch erachtet, obwohl der Flughafen dort über eine ideale infrastrukturelle Anbindung verfügt hätte. Da jedoch kein eindeutiges Urteil durch die Oechsle-Kommission gefällt wurde, setzte sich im Oktober 1965 ein Arbeitskreis Flughafen München zusammen. Hier schied der Standort Sulzemoos aus, Grund waren der nahe Flugplatz Fürstenfeldbruck, auf dem der militärische Flugbetrieb gestört worden wäre, und die ungünstigen geologischen Verhältnisse. Der Standort Hörlkofen schied ebenfalls aus, da er sich auf dem städtebaupolitisch wichtigen Gebiet zwischen München und Mühldorf befunden hätte, was zwangsläufig zu einer ähnlichen Situation wie in Riem geführt hätte. Letztendlich empfahl der Arbeitskreis im Juli 1966 den Standort im Hofoldinger Forst mit den Argumenten, dort seien das Einzugsgebiet, die Flugsicherungssituation, die Geländeform und die Eigentumsverhältnisse günstig zu bewerten. Folglich beschloss der bayerische Ministerrat, für dieses Gebiet ein Raumordnungsverfahren einzuleiten.

Mittlerweile hatte jedoch das Bundesministerium der Verteidigung entschieden, den Standort Erding zu schließen, sollte der Großflughafen im Erdinger Moos verwirklicht werden. Daher wurde der Standortvorschlag wieder aufgenommen und 1967 in das Raumordnungsverfahren integriert. Im Juli 1969 wurde dann verbindlich beschlossen, den Flughafen doch im Erdinger Moos zu bauen. Gründe hierfür waren die Raumordnung und die allgemeine Landesplanung. Der bayerische Ministerrat unter der Führung des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel beschloss schließlich am 5. August 1969, die Planung zum Bau des Flughafens sofort aufzunehmen.

Konkrete Planung und Rechtsstreitigkeiten

Grundsatzentscheidung

Bereits 1969 beantragte die Betreibergesellschaft des Flughafens, die Flughafen München GmbH (FMG), die luf…

Text entnommen ausWikipedia - Flughafen München unter demCC-BY-SA-3.0 auf29 Juli 2021

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