Flughafen Oslo-Gardermoen

Oslo Airport, Gardermoen

Oslo Airport, Gardermoen

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Der Flughafen Oslo () ist der internationale Flughafen der Stadt Oslo. Er wird zivil, aber auch militärisch genutzt. Die Königlich-Norwegischen Luftstreitkräfte nutzen ihn unter der Bezeichnung Gardermoen flystasjon u. a. als Stützpunkt von Transportflugzeugen.

Der Flughafen hieß bis Juni 2013 Oslo-Gardermoen, wurde dann aber offiziell in Oslo Lufthavn (Flughafen Oslo) umbenannt. Er ist mit über neun Millionen Passagieren im Jahr 2020 der wichtigste und größte Flughafen des Landes und dient als Drehkreuz für die Fluggesellschaften SAS Scandinavian Airlines, Norwegian Air Shuttle und Widerøe.

Von Oslo etwa 120 km entfernt gibt es außerdem den kleineren Flughafen Torp, der hauptsächlich von Billigfluggesellschaften genutzt wird.

Geschichte

Auf dem Gebiet des heutigen Flughafens befand sich ursprünglich ein Exerzierplatz des Heeres. Im Jahr 1912 landete dort erstmals ein Flugzeug. Der Flughafen wurde während des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Wehrmacht zum Militärflugplatz mit Hangar und zwei Startbahnen ausgebaut. So lagen hier zwischen Juli und Oktober 1944 der Stab und die II. Gruppe des Kampfgeschwaders 40 (S./KG 40, II./KG 40) mit Fw 200C bzw. He 177. Anschließend war der Platz bis Januar 1945 „Heimathorst“ der mit Ju 88C und Me 410A ausgerüsteten 11. Staffel des Zerstörergeschwader 26 (11./ZG 26).

Gardermoen blieb nach Ende des Krieges ein wichtiger Militärflugplatz Norwegens. Die norwegische Luftwaffe stationierte hier im Laufe der ersten Nachkriegsjahre und insbesondere nach dem Beginn des Kalten Krieges eine Reihe verschiedener Staffeln. Hierzu gehörten die Spitfire Mk.IXE der 331. Skvadron, die bis Ende November zunächst noch zur britischen Royal Air Force gehörte. Sie blieb hier bis 1949 stationiert. Im gleichen Zeitraum lagen hier parallel die Mosquito Mk.VI der 334. Skvadron, diese Staffel war allerdings 1947/48 vorübergehend deaktiviert.

Nach Verlegung dieser Staffeln auf andere Plätze begann die Ära als Düsenjägerbasis, die bis 1964 dauern sollte. In den ersten Jahren lagen hier bis 1953 anfangs eine und dann zwei mit Vampire FB.52 ausgerüstete Jagdbomber-Staffeln, die 336. und 337. Skvadron. Im Jahre 1953 begann dann die Ära amerikanischer Jagdflugzeuge in Gardermoen. Die F-84G flog bei bis zu drei verschiedenen Staffeln, der 332., 330. und der 336. Skvadron. In den Jahren 1955, 1956 und 1958 wurden diese jedoch bereits wieder deaktiviert. Die 337. Skvadron kehrte im September 1955 nach Gardermoen zurück und flog für acht Jahre die F-86K und mit der 339. Skvadron lag hier zwischen 1956 und 1964 eine weitere F-86-Einheit. Daneben war die Station zwischen 1949 und 1961 Heimatbasis einer Aufklärungsstaffel, der 717. Skvadron, die bis 1954 die Spitfire PR.XI und anschließend die RF-84F einsetzte.

Parallel zu den verschiedenen Kampfflugzeugstaffeln ist die „Flugstation Gardermoen“ bereits seit 1946 Stützpunkt der Transportflieger der 335. Skvadron. Diese war zunächst mit Lodestar und C-47 ausgerüstet, erstere wurden bereits 1950 außer Dienst gestellt während letztere noch bis 1974 flogen. Zwischen 1955 und 1965 flog die Einheit als zweiten Flugzeugtyp die C-119G und ab 1969 die C-130H, die bis Mai 2008 in Dienst stand. Daneben existierte zwischen 1972 und 1995 ein „B“-Schwarm, der mit kleineren Verbindungsflugzeugen und VIP-Fliegern ausgerüstet war. Ab 1967 lag hier als zweite Staffel die 720. Skvadron, die mit Hubschraubern und Verbindungsflugzeugen ausgerüstet war. Die Staffel wurde im Jahr 2002 außer Dienst gestellt, die Helikopter waren jedoch bereits 1976 außer Dienst gestellt worden.

Seit Anfang der 1990er Jahre konnte der ehemalige Flughafen Oslo-Fornebu das Aufkommen an Luftverkehr nicht mehr fassen, deshalb ist Gardermoen um einen zivilen Abfertigungsbereich erweitert worden. Der zivile Flughafen wurde am 8. Oktober 1998 eröffnet. Heute gehört er zu den modernsten Flughäfen Europas. Im Jahr 2007 wurde ein so genannter „Verzollungsautomat“ eingeführt, mit dem die Passagiere ihre eingeführten Güter selbst verzollen können. Diese Technik ist weltweit bislang einmalig.

Militärische Nutzung

Die Gardermoen flystasjon wird zurzeit (2013) von einer fliegenden Staffel des 135. Geschwaders genutzt:

  • 335. Skvadron, ausgerüstet mit Lockheed C-130J-30, die Staffel betreibt die „Super Hercules“ seit 2008

Die Basis beheimatet darüber hinaus nichtfliegende Verbände der Luftforsvaret, die insbesondere der Logistik dienen.

Zivile Nutzung

Abfertigungsgebäude

Der Flughafen besaß vor der Erweiterung ein 144.000 m² großes Terminal, das über 64 Check-in-Schalter und 62 Flugsteige verfügte, von denen 31 mit Fluggastbrücken ausgestattet waren. Daneben gibt es die üblichen Service- und Einzelhandelseinrichtungen sowie mehrere Flughafenlounges.

Zwischen 2011 und 2017 wurde die Kapazität der Abfertigungsgebäude durch umfangreiche Bauarbeiten deutlich erhöht. Unter anderem wurde ein neues Terminal errichtet.

Fluggesellschaften und Ziele

Oslo-Gardermoen verfügt über regelmäßige Verbindungen zu zahlreichen regionalen und europäischen Zielen. Langstreckenverbindungen bestehen derzeit nach Asien, Nordafrika und in die USA.

Im deutschsprachigen Raum ist Oslo direkt durch Lufthansa mit Flughafen Frankfurt und München, durch Germanwings mit Hamburg, durch Norwegian Air Shuttle mit Berlin-Schönefeld, Hamburg, München, Salzburg und Wien, durch EasyJet mit Berlin-Tegel, durch SAS Scandinavian Airlines mit Berlin-Tegel, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Hamburg und Zürich, durch Austrian mit Wien sowie durch Swiss ebenfalls mit Zürich verbunden.

Auszeichnungen

Oslo-Gardermoen wurde bisher vier Mal von der Association of European Airlines als der pünktlichste Flughafen Europas ausgezeichnet. Der Tower des Flughafens wurde 1997 mit dem norwegischen Architekturpreis Betongtavlen preisgekrönt.

Zwischenfälle

  • Am 7. August 1946 flog eine Douglas DC-3 der British European Airways (Luftfahrzeugkennzeichen G-AHCS) bei niedrigen Wolken während des Anflugs in die Ostflanke des Mistberget, 19 km nördlich des Flughafens. Alle elf Passagiere überlebten; drei der fünf Besatzungsmitglieder starben.

Sonstiges

An der Westseite des Flughafens befindet sich das SAS-Museum (SAS Museet).

Weblinks

Text entnommen ausWikipedia - Flughafen Oslo-Gardermoen unter demCC-BY-SA-3.0 auf30 Juli 2021

Setzt Flughafen Oslo-Gardermoen

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